Montagsfrage #13 – Typische Erzählmuster?

Ich muss gestehen, dass ich diese Woche mit der Frage von Sophia von Wordworld ein wenig überfordert war, daher kommt die Antwort auch erst Dienstag 😉

WIE STEHT IHR ZU TYPISCHEN ERZÄHLMUSTERN? HABT IHR LIEBLINGSTROPES/HASSTROPES? 

Tropes? Noch nie gehört! Ich muss gestehen ich kannte diesen Ausdruck bis gestern gar nicht, geschweige denn, was es da für Motive gibt und dass die sogar eigene Namen haben

:yikes

​Na gut, also wieder etwas dazu gelernt 🙂

Ich muss gestehen, ich habe mir da noch nie so wahnsinnig Gedanken darum gemacht, aber einige Dinge sind mir dann doch zu dem Thema eingefallen. Ihr mögt mir verzeihen, dass ich mich jetzt nicht unbedingt mit den Fachbegriffen dazu äußere, sondern es in schnöder Prosa ausdrücke.

Gelegentlich lese ich gerne simple Liebesromane. Da weiss ich, was auf mich zukommt und am Ende ist alles gut. Sprich, zwei Menschen, gut aussehend, treffen aufeinander, fühlen sich von einander angezogen, haben diverse Missverständnisse zu klären und am Ende sind sie happy bis an ihr Lebensende. Das funktioniert für mich auch in Reihen, bei denen sich nach und nach das Umfeld der ersten Protagonisten verliebt und unter die Haube kommt. Sprich Reihen wie Fools Gold oder Happily Inc von Susan Mallery sind da mein Ding, oder auch die Trilogien von Nora Roberts, bei denen es meist entweder um einen Freundeskreis, oder eine Familie geht. Das Wiedersehen mit bekannt Protagonisten ist da definitv ein Teil des Wohlfühlfaktors.

Was ich an der Stelle nicht mag, sind Protagonisten, die sich beim ersten Kennenlernen sexuell so vom anderen angezogen fühlen, dass sie eigentlich nicht mehr geradeaus denken können und sie mehr oder weniger wie die Karnickel aufeinander stürzen.

Und was ich bei Reihen nicht mag, wenn im ersten Band am Ende die Verhältnisse nicht geklärt sind und die Beziehungsfindung über mehrere Bände künstlich mit Missverständnissen in die Länge gezogen wird. Protagonisten, die sich wochenlang weigern sinnvoll mit dem Menschen, den sie lieben, zu sprechen, sind nichts für mich.

Ermittler in Krimis, die privat nichts auf die Reihe kriegen, Drogen- und / oder Alkoholabhängig sind und vielleicht am Ende selbst noch krumme Dinger drehen (im Namen der Gerechtigkeit natürlich) sind auch nicht mein Ding. Sieht man auch daran, dass ich die Leo-Wechsler Krimis von Susanne Goga liebe und die Gereon Rath Reihe von Volker Kutscher einfach nicht meins ist…. Leo ist mir einfach sympathischer.

Was mir auch gelegentlich sauer aufstößt ist, wenn man eine Lebensgeschichte liest und der Protagonist von einem Spannungshöhepunkt zum nächsten taumelt. Sprich, normales Leben eigentlich nicht mehr stattfindet. Dabei ist das Leben an sich ja oft spannend genug. Das erste Mal aufgefallen ist mir das bei den Romanen von Ulrike Renk. Sie schreibt ja meistens über Menschen, die tatsächlich gelebt haben. In deren Leben lief es dann auch zwischendrin einfach gut und die Autorin schafft es auch dieses Zeiten so lebhaft zu beschreiben, dass man da nichts vermisst. Im Gegenteil, ich fand es toll das Leben auf einem Ostpreußischem Gut in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts verfolgen zu können. Da braucht es keinen Schurken, der im Hintergrund schon Intrigen spinnt, um alle ins Unglück zustürzen.

Ich bin an sich eine Leserin, der gerne weiss was auf sie zukommt. Von daher stört es mich auch nicht, wenn sich Erzählmuster wiederholen. Manchmal brauche ich das sogar, da muss ich nicht überrascht werden.

So, dafür, dass mir erst nichts eingefallen ist, habe ich doch einiges zum Thema schreiben können. Auch wenn ich jetzt keine Tropes benannt habe. Ich hoffe ihr seht mir das nach 😉

Ein Kommentar zu „Montagsfrage #13 – Typische Erzählmuster?

  1. Hey,

    freut mich, dass du bei der Frage sogar noch ein neues Wort lernen konntest 😉 Dafür, dass du von Tropes noch nie etwas gehört hattest, ist dir ja wirklich eine Menge eingefallen!
    Witzigerweise habe ich jeden einzelnen Trope erkannt, auch wenn du nicht die fancy-englischen-Begriffe der Community benutzt hast (die gibt es ja auch nur, damit man da präziser drüber sprechen kann, sonst muss man die ja nicht kennen).

    Liebe Grüße
    Sophia

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