Montagsfrage #15 – Bücher und Politik

Die heutige Montagsfrage von Sophia von Wordworld ist eher kontrovers.

SOLLTE DIE BUCHCOMMUNITY POLITISCHER SEIN?

Ich kann die Frage ja nur für mich beantworten und meine Antwort auf die Frage lautet ganz eindeutig: Nein! Dieser Blog gehört zu meinem Hobby Lesen. Dieses Hobby dient zu mindestens mir, um mich zu entspannen und gerade im Moment auch als Flucht vor der Realität. Ich bin durchaus ein politischer Mensch, ich lese diverse Nachrichtenmagazine, sehe Nachrichten und Sondersendungen. Ich versuche mich auf dem laufenden zu halten und sachlich fundierte Informationen zu aktuellen Themen zu konsumieren, um mir eine eigene Meinung bilden zu können. Was den Ukraine-Krieg betrifft muss ich tatsächlich sehr aufpassen mich nicht zu intensiv mit dem Thema zu beschäftigen. Ich beschränke mich hier tatsächlich hauptsächlich auf geschriebenes. Die dauernden Sondersendungen, in denen ein persönliches Schicksal nach dem anderen präsentiert wird, kann ich nicht mehr sehen, das geht mir zu nahe. Ich finde es schlimm was passiert, ich habe bereits gespendet und bin mir bewusst, dass man vielleicht auch noch mehr investieren könnte um zu helfen.

Allerdings habe ich auch ein Alltagsleben hier, mit meiner Familie, meinen Eltern, meiner Arbeit. Mein Vater hat an diesen Bildern arg zu knabbern, bei ihm kommen jetzt Erinnerungen hoch an seine eigene Flucht vor gut 75 Jahren. Auch das nimmt wiederum mich mit, weil ich ihn am liebsten davor beschützen möchte. So muss ich mich selbst schützen und die Informationsflut beschränken.

Ich glaube nicht, dass ich mit meinem Blog etwas ändern könnte, würde ich mich hier politisch äußern. Ich tue das so schon so gut wie gar nicht im Netz, auf Facebook überhaupt nicht, allerhöchstens einmal bei der Büchereule. Das ist für mich auch ein geschützter Raum, wo ich viele der Mitdiskutanten auch persönlich kenne. Hier auf dem Blog müsste ich solche Diskussionen aktiv mit moderieren, da ich jeden einzelnen Kommentar erst lese, bevor ich ihn freischalte. Das will ich nicht. Davon abgesehen ist meine Reichweite ja auch gar nicht so groß, als dass das irgendwas ändern würde.

Dieser Blog widmet sich den Büchern die ich lese und dem drumherum. Über Politik mag ich lieber mit ausgewählten Personen bei einem Glas Wein oder Bier diskutieren, nicht unbedingt im großen weiten Internet. Natürlich lese ich durchaus Bücher, die sich mit aktuellen Themen beschäftigen und dazu gibt es dann eine Rezension. Die aber auf das Buch bezogen ist, nicht auf das Thema des Buches.

Wie das andere in der Buchcommunity handhaben, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Ich kann das ja nur für mich tun und daher bleibt es hier halbwegs Politik frei 😉

3 Kommentare zu „Montagsfrage #15 – Bücher und Politik

  1. Hey Streifi,

    ich hatte heute echt mit kontroverseren Beiträgen gerechnet, du hast recht, wir sind ja bis jetzt alle in etwa einer Meinung 😉
    Danke für deinen Beitrag!

    Liebe Grüße
    Sophia

    Gefällt 1 Person

  2. Huhu,

    Selbstschutz ist in einer Zeit, in der wir täglich mit tausenden negativen Nachrichten konfrontiert werden, weil sie sich besser verkaufen, unheimlich wichtig. Darum ist es meiner Meinung nach weder egoistisch noch gleichgültig, weiterhin über Bücher zu bloggen. Wenn der Buchblog dazu beiträgt, mit all dieser Negativität umgehen zu können, ist das ein Geschenk, das man wertschätzen sollte.

    Ich hoffe, dass deine Familie und vor allem dein Vater emotional einigermaßen unbeschadet durch diese Krise kommen. Fluchterinnerungen älterer Menschen sind ein Aspekt, den die aktuelle Informationsflut leider nicht berücksichtigt …

    Montagsfrage auf dem wortmagieblog
    Liebe Grüße,
    Elli

    Gefällt 2 Personen

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